Ökumenischer Kreuzweg – Samstag vor Palmsonntag

Jesus fällt unter dem Kreuz

Zum Bild:

Die in der Regel griechischen Schriftzeichen, die man auf vielen Ikonen findet, verweisen auf den „Hauptdarsteller“ eines Bildes, einen Heiligen oder wie hier: Jesus Christus. Man sieht auf dem Kreuz dafür die griechischen Buchstaben IC und XC.
Im Heiligenschein stehen weitere griechische Buchstaben: Ein Omega, ein O (mikron) und ein Eta (in etwa Ä ausgesprochen, aus dem Zeichen wurde unser H). Es verweist zurück auf Gottes Name „Ich bin der ich bin“ und voraus auf Jesu Selbstdarstellung in der Johannesapokalypse: Ich bin der, der da war, der da ist und der da kommt.
Der unbegreiflich allergrößte wird hier genauso unbegreiflich klein gemacht und bleibt doch ganz er selbst.
Zweidimensional ist es dargestellt, denn es geht nicht um ein „Abbild der Realität“, sondern um die Gegenwart des Wirklichen.

Die Geschichte aus Bibel und Tradition:

Die Soldaten des Statthalters nahmen Jesus mit. Sie verspotteten ihn, bespuckten und schlugen ihn. Schließlich führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt.

Dreimal, so heißt es, brach Jesus auf diesem Weg zusammen.

Zum Nachdenken:

Das Kreuz prallt auf den Boden. Jesus stürzt auf die Knie. Er beugt sich nach vorne und krümmt Seinen Rücken. Die Geißel des Soldaten zischt durch die Luft und trifft Jesus. Der Schmerz und der Knall lassen Ihn zusammenzucken.
Immer wieder holt der Mann aus und lässt die Waffe schwingen. Er zielt auf den Rücken, er zielt auf sein Opfer. Jesus schaut einerseits erschöpft zu Boden, erträgt die Demütigung. Andererseits blickt Er ruhig auf die Erde, weist mit der Hand auf sie, weil das irdische Wirklichkeit ist. Er ist gekommen, um sie zu erlösen.

Ständig online, öffentlich präsent, immer deine Meinung am Start. Gut so, du stehst zu dem, an das du glaubst. Aber das ist nicht einfach, oder? Einfach so offen deinen Glauben posten, sogar von einer „Freundschaft zu Jesus“ erzählen? Und dann kommt ganz viel „Daumen runter“, nein, nicht nur bei dir, überall, auf alles, was mit Jesus und Glauben zu tun hat. Manches hirnlos, anderes seelenlos.

Und dann noch die Hater, unvermeidlich: weil es viel leichter ist, etwas oder jemanden runter zu machen, als sich zu etwas zu bekennen.
Jeder Hasskommentar wie ein Peitschenhieb. Also doch lieber schweigen, sogar von dem, der alles für dich gibt?

Respekt für deine Vernunft! Oder tatsächlich alles riskieren und verletzt werden? Respekt für dein Rückgrat! Beides nicht einfach, keine Musterlösung in Sicht. Aber die Frage nach deiner Haltung bleibt!

Wurdest du schon einmal gedemütigt?
Was brauchst du, um auf den Beinen zu bleiben?
Du verehrst jemanden? Wie wird das deutlich?

Zum Beten:

Jesus, Du hast Stand gehalten.
Wir bitten Dich, lass uns durchhalten,
wenn unser Weg schwer wird,
lass uns innehalten, wenn wir uns verrennen,
lass uns zu Dir halten, weil Du zu uns hältst.
Amen.