Kreuzweg 2020 Epilog – Karfreitag

Gott bewahrt sein Gesicht und zeigt es uns

Zum Bild:
Diese mit Licht überwältigende Ikone geht zurück auf das Motiv des Schweißtuches von Manopello.
Im Leben Jesu, durch das Kreuz besiegelt, bestätigt und verewigt durch die Auferweckung zeigt Gott uns sein Gesicht: Das Gesicht des Mit-Menschen Jesus. Da verbinden sich die Menschenwürde Jesu und die würde Gottes: Er ist nun der HERR. Und seine Herrlichkeit des Lebens leuchtet hinein in unser oft armseliges Leben. So wird das Betrachten einer Ikone zu einer Art persönlichem Gottesdienst.

Aus der Bibel:
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

(4.Mose 6,24-26)

Zum Nachdenken:
Ich sehe dich.
Du bist im Zentrum,
Du bist die
Mitte,
Du bist im Licht.
Ich sehe den Glanz, der Dich umgibt.

Ich stehe Dir gegenüber.
Ich ahne, wer Du bist,
was Du bist und wo.
Ich sehe Herrschaft und Herrlichkeit.
Ich sehe Blut, Schweiß und Tränen.

Ich sehe den Aufrechten und Glaubenden,
ich sehe den Unterdrückten und Zögernden.
Ich sehe den, der empfangen wurde mit Freude und Jubel,
und der bald darauf verurteilt wurde, gequält und getötet.

Ich sehe Deine Augen.
Ich sehe die erschöpfte Näherin in Bangladesh,
den gefolterten Christen in Afghanistan
und sterbende Kindersoldaten im Kongo.
Ich sehe Dich, Jesus.
Leidend und mitleidend.

Ich sehe Güte.
Ich sehe das Gute, das Du bist.
Ich sehe, was sich spiegeln soll von Dir in mir,
in meinen Augen, in meinem Leben.
Denn ich bin Mensch.
Ich bin geschaffen als Gottes Ebenbild.
Ob ich reich bin oder arm,
ob groß oder klein, dick oder dünn,
weiß oder schwarz,
ob ich hier lebe oder woanders –
ich bin Dein.

Ich stehe Dir gegenüber.
Ich sehe genau hin.
Damit ich so sein kann,
damit ich so Mensch werden kann,
wie Du mich gemeint hast.

Zum Beten:
Jesus,
wir sind Deinen Weg mitgegangen.
Du willst uns begegnen,
unseren Weg mitgehen,
Du willst uns mit Deiner Liebe Kraft geben.

Wir bitten Dich:
lass uns spüren, was das heißen kann
und mach uns stark für andere.
Wir bitten Dich für die Erschöpften,
die Geschlagenen, die Gemobbten,
die Traurigen, die Einsamen,
die Verletzten,
die Gestorbenen und die Lebenden.
Lass sie den Glanz Deiner Liebe ahnen,
schenke ihnen Deine Kraft für ihr Leben.
Amen.


Ein Lied:

Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt,
Keim, der aus dem Acker in den Morgen dringt –
Liebe lebt auf, die längst erstorben schien:
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab,
wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab.
Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn?
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Im Gestein verloren Gottes Samenkorn,
unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –
hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien:
Liebe wächst wie Weizen und ihr Halm ist grün.

Text: Jürgen Henkys (1976) 1978 nach dem englischen »Now the green blade rises« von John Macleod Campbell Crum 1928
Melodie: »Noël nouvelet« Frankreich 15. Jh.

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Zum Hintergrund dieser Texte:

Zum Freitag, den 3. April, luden wir ein zu einem ökumenischen Kreuzweg in Petterweil. Doch den aktuellen Umständen geschuldet können wir ihn so nicht begehen. Und sollten es auch nicht. Dennoch sollen das Material nicht umsonst gekauft und die Gedanken dazu nicht umsonst gemacht worden sein. Wir laden ein, diesen gemeinsamen Weg von Tag zu Tag bis Karfreitag auf diese Art zu gehen. Wir folgen den Gedanken des ökumenischen Kreuzweges der Jugend „Icon“. „Icons“ sind in der modernen Computerwelt kleine Zeichen, die man anklicken kann, um zu Informationen zu gelangen oder sonstwie den PC zu bedienen. Eigentlich aber steht englisch „Icon“ für „Ikone“. Das sind gemalte Glaubensbekenntnisse in der Bildersprache der Ostkirchen. Entlang solcher Ikonen denken wir, der Botschaft von Jesu Kreuz für unsere Lebenswirklichkeit nachzudenken.

Die Ikonen stammen von einem Ikonenkreuzweg, der in Dresden in der St.-Hubertus-Gemeinde hängt. Wer möchte, kann sich bei geeigneten Quellen zur spirituellen Tradition und künstlerischen Formensprache von Ikonen informieren. Wichtig für uns ist: Solche Bilder laden zum Verweilen ein. Man muss sie auf sich wirken lassen. Denn sie wollen etwas ins Herz des Betrachters hineinwirken lassen, was eigentlich nicht darstellbar und unbeschreiblich ist: Das Geheimnis der Liebe des einen dreifaltigen Gottes. So sind Sie eingeladen, vor allem das Bild zu betrachten. Dazu bieten wir in sehr verkürzter Form Texte und Anregungen aus dem Teilnehmerheft an. Das haben wir für Teilnehmende ja bestellt. Es liegen Exemplare aus in St. Bardo und in der Martinskirche zum Mitnehmen für die, die lieber das Heft in der Hand halten.

Kreuzweg 2020 6. Station – Mittwoch der Heiligen Woche

Der Heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt

Zum Bild:
Stellvertretend für alle Freunde, Jüngerinnen, Bekannte, die Jesu Sterben von nah oder fern miterleben mussten, tragen Jesu Mutter Maria, sein Jünger Johannes, Josef von Arimathäa (der Stifter des Grabes) und Nikodemus (der Jesus verbundene Pharisäer) seinen Leichnam zum Grabe.
Bei Begräbnissen vor allem reicher Persönlichkeiten wurde deren Leichnam nicht nur mit Leinenbinden umwickelt, sondern zuvor auch gewaschen und mit wohlriechenden Essenzen gesalbt. Ein letzter Liebesdienst. Auf dem Bild ist das angedeutet durch die zwei Tonkrüge. Doch laut der Evangelien war dafür keine Zeit mehr, weil der Sabbat schon anbrach und solche Handlungen am Sabbat verboten waren. Dafür wollten es die Frauen ja am Tag nach dem Sabbat nachholen. Und kamen nicht mehr dazu, weil Jesus von den Toten erweckt worden war. So verweisen diese beiden Tonkrüge bereits auf Ostern.

Die Geschichte aus der Bibel:
Man wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte.
Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus Galiläa, und sahen das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.
Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende Öle und Salben. Und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gesetz.

Zum Nachdenken:
Sie nehmen Abschied: Maria, einige Frauen, wenige Männer. Die Freunde von Jesus, die bis zuletzt ausgehalten haben und bei Ihm geblieben sind. Sie halten zusammen. Gemeinsam tun sie das, was sie für Jesus noch tun können: Sie haben die Leiche von Jesus in ein Leinentuch gewickelt. Sie werden sie auch noch mit duftendem Öl einreiben.
Sie blicken Jesus noch einmal an: so werden sie sich an Ihn erinnern. Sie werden Jesus niemals wiedersehen, davon sind sie überzeugt. Der Abschied ist endgültig. Zusammen tragen sie die Leiche in ein Höhlengrab.

Das Grab wird verschlossen.

Du stehst auf dem Friedhof und kannst es noch nicht fassen.
Der Sarg ist verschlossen. Liebevoll mit Blumen geschmückt. Er wird ins Grab gesenkt. Endgültig. Deine Freundin, mit der zusammen du so viel erlebt hast, lebt nicht mehr. Ein Fahrradunfall.

Jemand hat die Powertaste gedrückt. Aus. Kein Bild mehr.
Das Gesicht, das dir vertraut war, ist nicht mehr zu sehen. Dir bleiben nur noch gute Erinnerungen. Es ist schwer, das auszuhalten. Du bist völlig traurig. Es ist gut, dass du nicht alleine bist. Deine anderen Freunde und Freundinnen sind bei dir. Ihr könnt Euch gegenseitig umarmen und trösten.
Aber tief in dir ist eine Sehnsucht:
Dass trotzdem nicht alles zu Ende ist. Vielleicht stimmt es ja doch, was du vorhin bei ihrem Trauergottesdienst in der Kirche gehört hast: Dass mit dem Tod nicht einfach alles aus ist. Weil es Jesus gibt. Du kannst die Hoffnung in deinem Herzen spüren wie einen sanften goldenen Glanz im Dunkeln.

Deine Freunde und dich – was hält euch zusammen?
Was ist eigentlich der Tod aus deiner Sicht?
Wenn sich dein Leben gerade nach „Power Off“ anfühlt: Was gibt dir Hoffnung? Wer? Wie?

Zum Beten:
Jesus,
Du bist uns nah,
wenn wir zusammen nach Dir fragen,
zusammen das Leid ertragen,
zusammen Hoffnung haben.
Dafür danken wir Dir.
Amen.

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Zum Hintergrund dieser Texte:

Zum Freitag, den 3. April, luden wir ein zu einem ökumenischen Kreuzweg in Petterweil. Doch den aktuellen Umständen geschuldet können wir ihn so nicht begehen. Und sollten es auch nicht. Dennoch sollen das Material nicht umsonst gekauft und die Gedanken dazu nicht umsonst gemacht worden sein. Wir laden ein, diesen gemeinsamen Weg von Tag zu Tag bis Karfreitag auf diese Art zu gehen. Wir folgen den Gedanken des ökumenischen Kreuzweges der Jugend „Icon“. „Icons“ sind in der modernen Computerwelt kleine Zeichen, die man anklicken kann, um zu Informationen zu gelangen oder sonstwie den PC zu bedienen. Eigentlich aber steht englisch „Icon“ für „Ikone“. Das sind gemalte Glaubensbekenntnisse in der Bildersprache der Ostkirchen. Entlang solcher Ikonen denken wir, der Botschaft von Jesu Kreuz für unsere Lebenswirklichkeit nachzudenken.

Die Ikonen stammen von einem Ikonenkreuzweg, der in Dresden in der St.-Hubertus-Gemeinde hängt. Wer möchte, kann sich bei geeigneten Quellen zur spirituellen Tradition und künstlerischen Formensprache von Ikonen informieren. Wichtig für uns ist: Solche Bilder laden zum Verweilen ein. Man muss sie auf sich wirken lassen. Denn sie wollen etwas ins Herz des Betrachters hineinwirken lassen, was eigentlich nicht darstellbar und unbeschreiblich ist: Das Geheimnis der Liebe des einen dreifaltigen Gottes. So sind Sie eingeladen, vor allem das Bild zu betrachten. Dazu bieten wir in sehr verkürzter Form Texte und Anregungen aus dem Teilnehmerheft an. Das haben wir für Teilnehmende ja bestellt. Es liegen Exemplare aus in St. Bardo und in der Martinskirche zum Mitnehmen für die, die lieber das Heft in der Hand halten.

Kreuzweg 5. Station – Dienstag der Heiligen Woche

Jesus wird vom Kreuz genommen

Zum Bild:
Maria empfängt ihren ersten Sohn. Wieder ist sie ganz Mutter. Auch in ihrem Schmerz. Auf der anderen Seite steht Johannes, Trauer in Person. Dazwischen zwei Personen, von denen das Neue Testament erzählt: Der wohlhabende Josef von Arimathäa riskierte sein Vermögen, um die Leiche Jesu von den Römern zu bekommen. Er hatte sich selbst bereits ein seinem Stand angemessenes Felsengrab in Jerusalem anlegen lassen. Das möchte er nun Jesus als letzte Ruhestätte stiften. Hier auf dem Bild ist er dargestellt, wie er Jesus im Arm hält und seiner Mutter reicht. Rechts unten wird von einem Pharisäer erzählt, Nikodemus geheißen, der Jesus eng verbunden war und zu dem Jesus sagte: Du bist nicht weit weg vom Reich Gottes. In der Passionsgeschichte taucht er eigentlich nicht auf, auf dem Bild schon: Er entfernt die Nägel. Auf was immer man Jesus festnageln wollte – Nikodemus zieht diese Nägel. Denn wie Gott ist er nicht „fest zu nageln“ – es sei denn, auf seine Liebe.

Die Geschichte aus der Bibel:
Lukas 23:
Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: Fürwahr, dieser Mensch ist ein Gerechter gewesen!
Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.
Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus Galiläa nachgefolgt waren, und sahen das alles.
Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Ratsherr, der war ein guter und gerechter Mann.
Der hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt, und wartete auf das Reich Gottes.
Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu und nahm ihn herab vom Kreuz.

Zum Nachdenken:
Bist du schon einmal mit dem Tod in Berührung gekommen? Es kann seltsam sein, bei jemandem zu sein, den du noch ganz lebendig vor Augen hast, und nun ist diese Person tot.
Schon wenn ein Haustier stirbt, bist du in so einer seltsamen Situation. Noch einmal anfassen? Noch einmal streicheln? Selbst hinaustragen?
Es ist unglaublich schwer zu fassen, wenn ein Mensch stirbt, den du lieb hast. Vielleicht hilft es, wenn du den toten Menschen noch einmal siehst und sie oder ihn berührst. Nicht umsonst gibt es auch heute noch den Brauch, die Toten zu Hause feierlich aufzubahren. Egal wann und wo sie stattfindet: So eine letzte Begegnung mit einem geliebten Menschen ist wichtig für das Abschiednehmen. Gerade weil dieser Abschied so schwer fällt. Du musst es ja erst fassen:
Vor Kurzem sind wir uns noch begegnet, und nun spürst du, dass in der Hand, die du berührst, kein Leben mehr ist. Die verstorbene Person ist dir noch genauso lieb und gleichzeitig ganz fremd. Der Tod trennt uns. Aber du hältst diese allerletzte Begegnung und Berührung aus, weil dir dieser Mensch so lieb und wichtig war. Diese Liebe hört mit dem Tod nicht auf. Sie verändert sich nur, und sie lehrt, dass es gut ist, wenn wir mitten im Leben sorgsam und zärtlich miteinander umgehen.

Wo bist du mit dem Tod in Berührung gekommen?
Wie war das für dich? Was war schwierig? Was hat dir dabei geholfen?
Was erzählen dir andere von ihren Begegnungen mit dem Tod?

Zum Beten:
Jesus, Du hast die Menschen geliebt.
Deine Liebe hilft uns in den schwersten Momenten, auch in der Trauer, auch im Tod.
Hilf uns, Jesus, dass wir leben und lieben.
Amen.

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Zum Hintergrund dieser Texte:

Zum Freitag, den 3. April, luden wir ein zu einem ökumenischen Kreuzweg in Petterweil. Doch den aktuellen Umständen geschuldet können wir ihn so nicht begehen. Und sollten es auch nicht. Dennoch sollen das Material nicht umsonst gekauft und die Gedanken dazu nicht umsonst gemacht worden sein. Wir laden ein, diesen gemeinsamen Weg von Tag zu Tag bis Karfreitag auf diese Art zu gehen. Wir folgen den Gedanken des ökumenischen Kreuzweges der Jugend „Icon“. „Icons“ sind in der modernen Computerwelt kleine Zeichen, die man anklicken kann, um zu Informationen zu gelangen oder sonstwie den PC zu bedienen. Eigentlich aber steht englisch „Icon“ für „Ikone“. Das sind gemalte Glaubensbekenntnisse in der Bildersprache der Ostkirchen. Entlang solcher Ikonen denken wir, der Botschaft von Jesu Kreuz für unsere Lebenswirklichkeit nachzudenken.

Die Ikonen stammen von einem Ikonenkreuzweg, der in Dresden in der St.-Hubertus-Gemeinde hängt. Wer möchte, kann sich bei geeigneten Quellen zur spirituellen Tradition und künstlerischen Formensprache von Ikonen informieren. Wichtig für uns ist: Solche Bilder laden zum Verweilen ein. Man muss sie auf sich wirken lassen. Denn sie wollen etwas ins Herz des Betrachters hineinwirken lassen, was eigentlich nicht darstellbar und unbeschreiblich ist: Das Geheimnis der Liebe des einen dreifaltigen Gottes. So sind Sie eingeladen, vor allem das Bild zu betrachten. Dazu bieten wir in sehr verkürzter Form Texte und Anregungen aus dem Teilnehmerheft an. Das haben wir für Teilnehmende ja bestellt. Es liegen Exemplare aus in St. Bardo und in der Martinskirche zum Mitnehmen für die, die lieber das Heft in der Hand halten.

Kreuzweg 2020 – 4. Station Montag der Heiligen Woche

Jesus stirbt am Kreuz

Zum Bild:
Das Fundament des Kreuzes liegt im Reich des Todes aufgerichtet. Neben dem sterbenden Jesus stehen Jesu Mutter Maria und der Jünger Johannes.
Trauer und Liebe sind mit ihnen zu sehen. Sonst niemand (mehr). Nun trägt Maria ein Gewand mit der königlichen Farbe Purpur. Ihr und des Jüngers Untergewand sind blau, die Farbe der Wahrheit und Treue.
Marias Hand weist auf Jesus, als wolle sie sagen: Das alles tut er für uns! Das ist nicht nur mein Kind, er ist der Sohn Gottes.

Die Geschichte aus Bibel und Tradition:
Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.
Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn!
Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.
Etwa um die sechste Stunde brach eine Finsternis über das ganze Land herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Die Sonne verdunkelte sich. Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei, und Jesus rief laut: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.

Zum Nachdenken:
Jesus stirbt. Er fühlt sich allein gelassen, schutzlos seinen Mördern ausgeliefert. Schuldlos wird Er getötet. Maria steht am Kreuz. Sie erkennt in diesem Moment: Wenn Jesus selbst so furchtbar leidet, dann ist Er mir nah, wenn ich leiden muss. Wenn ich Furchtbares erlebe, dann ist Jesus bei mir. Es ist so, als stürbe Er dort, damit ich nicht allein bin, in den schlimmsten Momenten meines Lebens. Wenn ich leide, ist Er mir nah. Wenn ich Furchtbares erlebe, dann ist Er bei mir.
Jesus,

Im Dunkel unsrer Ängste,
im Schrei aus unsrer Not:
du leidest mit an unserm Kreuz,
du stirbst auch unseren Tod.

Im Frosthauch unsrer Kälte,
im Kampf um Geld und Brot:
Du zweifelst mit an unserm Kreuz,
du stirbst auch unseren Tod.

Im Wahnsinn unsres Handelns,
im Krieg, der uns bedroht:
Du weinst mit uns an unserm Kreuz,
du stirbst auch unseren Tod.

In Nächten des Alleinseins,
in Tagen ohne Brot:
Du stirbst mit uns an unserm Kreuz,
du stirbst auch unseren Tod.

Im Sturm, der nicht zertrümmert,
im Schutz für unser Boot:
Du steigst mit uns von unserm Kreuz,
besiegst auch unseren Tod.

EG + 9
Text (nach Michael Scouamec): Diethard Zite. Melodie: Jo Akepsimas. © Musik: Studio SM, Varades. © Deutscher Text: tvd-Verlag, Düsseldorf

Christen und Heiden (D. Bonhoeffer)
Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in Seinen Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod,
und vergibt ihnen beiden.

Zum Beten:
Du bist gestorben, wie ein Mensch stirbt, Du
hast Deinen Lebensatem ausgehaucht.
Du hast Dich für uns hingegeben.
Du bist das Zeugnis von Gottes großer Liebe
zu uns und unserer Welt. Du bist Gottes Sohn.
Lass uns im Herzen erkennen, was Du für uns
getan hast. Und was Du für uns tust.
Amen.

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Zum Hintergrund dieser Texte:

Zum Freitag, den 3. April, luden wir ein zu einem ökumenischen Kreuzweg in Petterweil. Doch den aktuellen Umständen geschuldet, können wir ihn so nicht begehen. Und sollten es auch nicht. Dennoch sollen das Material nicht umsonst gekauft und die Gedanken dazu nicht umsonst gemacht worden sein. Wir laden ein, diesen gemeinsamen Weg von Tag zu Tag bis Karfreitag auf diese Art zu gehen. Wir folgen den Gedanken des ökumenischen Kreuzweges der Jugend „Icon“. „Icons“ sind in der modernen Computerwelt kleine Zeichen, die man anklicken kann, um zu Informationen zu gelangen oder sonstwie den PC zu bedienen. Eigentlich aber steht englisch „Icon“ für „Ikone“. Das sind gemalte Glaubensbekenntnisse in der Bildersprache der Ostkirchen. Entlang solcher Ikonen denken wir, der Botschaft von Jesu Kreuz für unsere Lebenswirklichkeit nachzudenken.

Die Ikonen stammen von einem Ikonenkreuzweg, der in Dresden in der St.-Hubertus-Gemeinde hängt. Wer möchte, kann sich bei geeigneten Quellen zur spirituellen Tradition und künstlerischen Formensprache von Ikonen informieren. Wichtig für uns ist: Solche Bilder laden zum Verweilen ein. Man muss sie auf sich wirken lassen. Denn sie wollen etwas ins Herz des Betrachters hineinwirken lassen, was eigentlich nicht darstellbar und unbeschreiblich ist: Das Geheimnis der Liebe des einen dreifaltigen Gottes. So sind Sie eingeladen, vor allem das Bild zu betrachten. Dazu bieten wir in sehr verkürzter Form Texte und Anregungen aus dem Teilnehmerheft an. Das haben wir für Teilnehmende ja bestellt. Es liegen Exemplare aus in St. Bardo und in der Martinskirche zum Mitnehmen für die, die lieber das Heft in der Hand halten.

Kreuzweg 2020 – 3. Station Palmsonntag

Jesus wird an das Kreuz genagelt

Zum Bild:
Unter dem Kreuz ist ein Hohlraum, eine Höhle – das Totenreich. Darin liegt ein Schädel. Er steht für den „Adam“, für den Menschen, der aus den Kräften dieser Erde ins Leben kam und dorthin zurückkehren muss. Für immer von Gott, Quelle des Lebens getrennt?
Hinter der Kreuzigungsszene eine Mauer. Sie trennt die Kreuzigung Jesu vom goldenen Himmel, von der heiligen Lebensfarbe Gottes. Kann sie das? Jesus wird vor den Toren Jerusalems gekreuzigt. Innerhalb der Stadtmauer ist der Tempel, DER Ort Gottes. Doch diese Trennung wird nicht so bleiben.
Denn: Jesus überragt auf dem Bild alles. Er lässt sich festnageln auf seine Liebe zu den Menschen.

Die Geschichte aus Bibel und Tradition:
Am Rande des Weges begegnete Jesus auch seiner Mutter Maria. Ihre Liebe wie auch ihre Traurigkeit ließen ihn Kraft suchen für den schweren Gang.
Das Hinrichtungskommando ergriff dann einen Mann aus Kyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus her trage.
In der Menge der Zuschauer auf dem Weg stand auch Veronika, eine junge Frau und Jüngerin Jesu. Sie reichte Jesus ein Tuch für sein Gesicht gegen das Blut, den Schweiß und den Dreck. Jesus nahm es dankbar und drückte sein Gesicht in den Stoff.
Eine Menschenmenge folgte Jesus auf dem Kreuzweg. Darunter waren auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Zu ihnen wandte Jesus sich um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder.
Zusammen mit Jesus wurden zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Sie kreuzigten Jesus und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den ändern links. Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Als Jesus Durst bekam, reichten sie ihm auf einem Ysopzweig einen Essigschwamm. Die Soldaten nahmen seine Kleider und verteilten sie untereinander.

Allen Evangelien und aller weiteren Tradition gemeinsam ist ein Satz:
„Und sie kreuzigten ihn“.

Zum Nachdenken:
Die Todesstrafe wird vollzogen.
Von drei Seiten schlagen die Hämmer, laut,
hart, dumpf. Die Männer nageln Ihn fest. Sie
sind ganz bei der Sache, sie machen ihre
Arbeit gewissenhaft, aus allen Richtungen tun
sie ihr Werk.
Einer hebt an einem Stab einen Schwamm
mit Essig empor. Jesus soll all die Bitternis
aufsaugen.
Tod durch Kreuzigung: Diese Grausamkeit ist für uns heute kaum mehr vorstellbar. In West-Deutschland ist die Todesstrafe seit 1949, in der damaligen DDR seit 1987 abgeschafft.
Und doch gibt es noch immer viele Länder auf der Erde, die nach ihrer gültigen Rechtsordnung schwere Vergehen mit dem Tod bestrafen. Oft resultieren solche Urteile dazu aus politischer Willkür oder Diskriminierung Andersdenkender, Anderslebender oder Andersgläubiger.
Auch die Todesstrafe für Jesus vor 2000 Jahren war ein Mord. Aus christlicher Sicht ist jede Todesstrafe menschenverachtend, lebensverachtend und gottesverachtend. Gott allein ist der Herr des Lebens.

In welchen Situationen hast du dich schon mal für andere eingesetzt, wenn Unrecht geschehen ist?
Gott, der Herr des Lebens – auch am Anfang und am Ende des Lebens?
Wer ist der Herr deines Lebens?

Zum Beten:
Jesus, Gewalt, Mord und Tod
gehören bis heute zu unserer Welt.
Wir bitten Dich um Kraft
für den Widerstand gegen das Töten,
um Mut zum Schutz des Lebens und darum,
dass Dein Reich komme.
Amen.

Das Kreuz ist aufgerichtet,
der große Streit geschlichtet.
Dass er das Heil der Welt
in diesem Zeichen gründe,
gibt sich für ihre Sünde
der Schöpfer selber zum Entgelt.

Er wollte, dass die Erde
zum Stern des Kreuzes werde,
und der am Kreuz verblich,
der sollte wiederbringen,
die sonst verlorengingen,
dafür gab er zum Opfer sich.

Er schonte den Verräter,
ließ sich als Missetäter
verdammen vor Gericht,
schwieg still zu allem Hohne,
nahm an die Dornenkrone,
die Schläge in sein Angesicht.

So hat es Gott gefallen,
so gibt er sich uns allen.
Das Ja erscheint im Nein,
der Sieg im Unterliegen,
der Segen im Versiegen,
die Liebe will verborgen sein.

Wir sind nicht mehr die Knechte
der alten Todesmächte
und ihrer Tyrannei.
Der Sohn, der es erduldet,
hat uns am Kreuz entschuldet.
Auch wir sind Söhne und sind frei.

EG 94
Text: Kurt Ihlenfeld 1967
Melodie: Manfred Schlenker 1977

Ökumenischer Kreuzweg – Samstag vor Palmsonntag

Jesus fällt unter dem Kreuz

Zum Bild:

Die in der Regel griechischen Schriftzeichen, die man auf vielen Ikonen findet, verweisen auf den „Hauptdarsteller“ eines Bildes, einen Heiligen oder wie hier: Jesus Christus. Man sieht auf dem Kreuz dafür die griechischen Buchstaben IC und XC.
Im Heiligenschein stehen weitere griechische Buchstaben: Ein Omega, ein O (mikron) und ein Eta (in etwa Ä ausgesprochen, aus dem Zeichen wurde unser H). Es verweist zurück auf Gottes Name „Ich bin der ich bin“ und voraus auf Jesu Selbstdarstellung in der Johannesapokalypse: Ich bin der, der da war, der da ist und der da kommt.
Der unbegreiflich allergrößte wird hier genauso unbegreiflich klein gemacht und bleibt doch ganz er selbst.
Zweidimensional ist es dargestellt, denn es geht nicht um ein „Abbild der Realität“, sondern um die Gegenwart des Wirklichen.

Die Geschichte aus Bibel und Tradition:

Die Soldaten des Statthalters nahmen Jesus mit. Sie verspotteten ihn, bespuckten und schlugen ihn. Schließlich führten sie ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt.

Dreimal, so heißt es, brach Jesus auf diesem Weg zusammen.

Zum Nachdenken:

Das Kreuz prallt auf den Boden. Jesus stürzt auf die Knie. Er beugt sich nach vorne und krümmt Seinen Rücken. Die Geißel des Soldaten zischt durch die Luft und trifft Jesus. Der Schmerz und der Knall lassen Ihn zusammenzucken.
Immer wieder holt der Mann aus und lässt die Waffe schwingen. Er zielt auf den Rücken, er zielt auf sein Opfer. Jesus schaut einerseits erschöpft zu Boden, erträgt die Demütigung. Andererseits blickt Er ruhig auf die Erde, weist mit der Hand auf sie, weil das irdische Wirklichkeit ist. Er ist gekommen, um sie zu erlösen.

Ständig online, öffentlich präsent, immer deine Meinung am Start. Gut so, du stehst zu dem, an das du glaubst. Aber das ist nicht einfach, oder? Einfach so offen deinen Glauben posten, sogar von einer „Freundschaft zu Jesus“ erzählen? Und dann kommt ganz viel „Daumen runter“, nein, nicht nur bei dir, überall, auf alles, was mit Jesus und Glauben zu tun hat. Manches hirnlos, anderes seelenlos.

Und dann noch die Hater, unvermeidlich: weil es viel leichter ist, etwas oder jemanden runter zu machen, als sich zu etwas zu bekennen.
Jeder Hasskommentar wie ein Peitschenhieb. Also doch lieber schweigen, sogar von dem, der alles für dich gibt?

Respekt für deine Vernunft! Oder tatsächlich alles riskieren und verletzt werden? Respekt für dein Rückgrat! Beides nicht einfach, keine Musterlösung in Sicht. Aber die Frage nach deiner Haltung bleibt!

Wurdest du schon einmal gedemütigt?
Was brauchst du, um auf den Beinen zu bleiben?
Du verehrst jemanden? Wie wird das deutlich?

Zum Beten:

Jesus, Du hast Stand gehalten.
Wir bitten Dich, lass uns durchhalten,
wenn unser Weg schwer wird,
lass uns innehalten, wenn wir uns verrennen,
lass uns zu Dir halten, weil Du zu uns hältst.
Amen.

Ökumenischer Kreuzweg in der Zeit der Pandemie – Kurze Einführung

Getrennt begehen – im Beten vereint

Zum Freitag, den 3. April, luden wir ein zu einem ökumenischen Kreuzweg in Petterweil. Doch den aktuellen Umständen geschuldet können wir ihn so nicht begehen. Und sollten es auch nicht. Dennoch sollen das Material nicht umsonst gekauft und die Gedanken dazu nicht umsonst gemacht worden sein. Wir laden ein, diesen gemeinsamen Weg von Tag zu Tag bis Karfreitag auf diese Art zu gehen. Wir folgen den Gedanken des ökumenischen Kreuzweges der Jugend „Icon“. „Icons“ sind in der modernen Computerwelt kleine Zeichen, die man anklicken kann, um zu Informationen zu gelangen oder sonstwie den PC zu bedienen. Eigentlich aber steht englisch „Icon“ für „Ikone“. Das sind gemalte Glaubensbekenntnisse in der Bildersprache der Ostkirchen. Entlang solcher Ikonen denken wir, der Botschaft von Jesu Kreuz für unsere Lebenswirklichkeit nachzudenken.

Die Ikonen stammen von einem Ikonenkreuzweg, der in Dresden in der St.-Hubertus-Gemeinde hängt. Wer möchte, kann sich bei geeigneten Quellen zur spirituellen Tradition und künstlerischen Formensprache von Ikonen informieren. Wichtig für uns ist: Solche Bilder laden zum Verweilen ein. Man muss sie auf sich wirken lassen. Denn sie wollen etwas ins Herz des Betrachters hineinwirken lassen, was eigentlich nicht darstellbar und unbeschreiblich ist: Das Geheimnis der Liebe des einen dreifaltigen Gottes. So sind Sie eingeladen, vor allem das Bild zu betrachten. Dazu bieten wir in sehr verkürzter Form Texte und Anregungen aus dem Teilnehmerheft an. Das haben wir für Teilnehmende ja bestellt. Es liegen Exemplare aus in St. Bardo und in der Martinskirche zum Mitnehmen für die, die lieber das Heft in der Hand halten.

Mein Gott,
mit meinem ganzen Leben bin ich hier,
mit all meinen Gedanken und Gefühlen,
meiner Hoffnung und meiner Freude,
meinen Ängsten und meinen Fehlern.
Öffne meine Sinne für die Begegnung mit Jesus
und stärke meinen Verstand, um zu verstehen,
was Er damals für uns getan hat.
Herr, schenke mir ein Herz, das Deine Liebe sieht.

Amen.

Ökumenischer Kreuzweg – Freitag vor Palmsonntag

Jesus wird zum Tode verurteilt

Der Himmel leuchtet golden, denn Gott bringt sein Licht zur Welt. Der goldene Heiligenschein von Jesus: Er ist das Licht der Welt. Auch Purpur gilt als göttliche Farbe. Jesus trägt daher einen Purpurmantel. Anders Pilatus auf dem Thron: Das Rot-Braun ist das Rotbraun der mediterranen Erde – Pilatus ist rein menschlich. Obwohl Pilatus von des „göttlichen“ römischen Kaisers Gnaden auf dem Thron sitzt, ist Jesus der Verurteilte, größer.

Text zur Station (die Bibeltexte des Kreuzweges sind aus den Evangelien zusammengestellt bzw. überliefern weitere Traditionen):
Pilatus ließ Jesus herausführen und setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf Hebräisch Gabbata, heißt. Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde. Pilatus fragte Jesus: Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.
Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Zu den Juden sagte er: Da ist euer König! Sie aber schrien: Weg mit ihm, kreuzige ihn!
Pilatus aber sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen?
Die Hohepriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser. Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.

Besinnung
Das Urteil. Einer schaut weg, andere sehen hin. Auf einem Thron sitzt der Richter Pilatus. Im Vordergrund sieht man Jesus in einem purpurfarbenen Gewand. Er beugt sich zu Pilatus hin, ihre Augen treffen sich. Pilatus wird Jesus verurteilen. Ein ungerechtes Urteil. Er wird ihn verurteilen müssen, weil das Volk es so will. Jesus muss es so hinnehmen. Jesus vertraut darauf, dass dahinter ein Plan ist. Gottes Plan. Er weiß, dass menschliche Macht nichts mit wahrer Stärke zu tun hat.

Wie reagierst du, wenn andere mit dem Finger auf dich zeigen?
Machst du mit, wenn alle mit dem Finger auf einen anderen zeigen?
Würdest du Nachteile in Kauf nehmen, um einem anderen Menschen zu helfen? Welche?
Gebet:
Mein Gott, wie oft bin ich alleine in meinem Leben.
Ich habe Angst. Alle sind gegen mich.
Mein Gott, steh mir bei.

Jesus, Du warst wahrhaft stark.
Gib uns die Kraft, zur Wahrheit zu stehen,
für sie einzustehen und anderen beizustehen,
wenn Unrecht geschieht und sie uns
brauchen.
Amen.